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Kristina Tomaševic
3. DAN Aikido, Aikikai Honbu Dojo
2. DAN Daitoryu Aiki Jujutsu Bokuyokan
Chuden, Itto-den-Shinki-Toho
Hosshi, Shinkiryu Aiki Budo
Verantwortung im AIKIDO-DOJO MÜNCHEN e.V.:
- Shinki-Toho Lehrerin
e-mail: kristina_aden (at) aikido-dojo-muenchen.de
Warum hast Du Aikido angefangen?
Aus gesundheitlichen Gründen habe ich mit Aikido angefangen. Empfehlungen gepaart mit Zufall haben mich zum Aikido geführt.
Das Training der Itto-den-Shinki-Toho hat mich von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen: Die Aufmerksamkeit gegenüber dem Trainings-Partner und die konzentrierten Bewegungen ließen mich das Fließen des KI deutlich spüren.
Was gibt Dir Aikido heute?
Aikido bringt mich in eine andere Welt. In welchem Gewand mir die täglichen Dinge des Lebens erscheinen, meine Denkweise und was mir wichtig ist, hat sich durch den Einfluss des regelmäßigen Aikido-Trainings gewandelt. Mir gefällt, dass alle gleich gekleidet sind und auf der Matte alle gleich sind. Das Streben nach Budo hat es mir angetan: Wir tauchen in eine Praxis und Kultur ein, die die Entwicklung der inneren Werte und die Gewaltfreiheit in den Mittelpunkt stellt. Aikido ist für mich nicht mehr weg zu denken als Ausgleich zum Büro, als Persönlichkeitsentwicklung und zu meiner alltäglichen Freude.
Worauf legst Du beim Aikido-Training Wert?
Mein Leben möchte ich friedfertig, ohne Hass und Aggression, führen und mich in allen Lebensbereichen dahingehend immer weiter entwickeln. Ich biete ein Training an, das diesem Ideal entspricht. Das Gewicht liegt auf der Freude am gemeinsamen Üben und am gemeinsamen suche nach der Weiterentwicklung.
Was findest Du beim Aikido besonders reizvoll / schön?
Ich finde die Prinzipien des Aikido reizvoll und schön sowie die besonderen Fähigkeiten, die ich mir mit dem Aikido aneigne:
- Zusätzlich zu den körperlichen Fitnessvorteilen der Aikido-Praxis, entwickelt sich durch das Training ein einzigartiges Gefühl von Vertrauen, Zentriertheit und Bewusstheit der Gegenwart, auch über die Trainingseinheiten hinaus.
- Aikido schärft den Geist und fördert die geistige Beweglichkeit. Die Aikido-Praxis ist eine permanente Herausforderung für Körper und Geist mit vielen Einsichten.
- Die Erfahrung, einen Angriff zu neutralisieren, ruft nicht selten Glücksgefühle hervor.
- Eine häufige und regelmäßige Praxis erhöht die Wirksamkeit der Vorteile des Aikidos und wirkt durch den Gewinn von Fähigkeiten in die Bewältigung des Alltags hinein.
- Aikido zeigt uns einen unfehlbaren Weg, mit Konflikten umzugehen. Konflikte sind unvermeidlich und sogar manchmal nötig für Weiterentwicklung und Verbesserung im menschlichen Miteinander. Oft werden Konflikte als Problem gesehen, anstatt sie als Herausforderung anzunehmen. Im täglichen Leben, privat wie beruflich, geht es oft nur um den Wettbewerb, wer gewinnt und wer verliert, wer hat die meisten Punkte, bis jemand eine Niederlage zugibt. Der Weg des Aikido sieht vor, Konflikte miteinander zu lösen, ohne dass es einen Gewinner geben muss – wir sitzen alle im selben Boot und versuchen, miteinander etwas zu erschaffen, was für alle Seiten passt.
- Aikido hat sich aus der Schwertkampftechnik und Daitoryu entwickelt. Ausübung aller drei Disziplinen gibt einem die Möglichkeiten, auf unterschiedliche Art zu gleichem Ziel zu kommen. Durch Training auch dieser Disziplinen entwickelt sich die Verdichtung des Ki, was zu einer „Gelassenheit des Geistes“ führt.
Wie würdest Du Aikido jemandem beschreiben, der davon keine Ahnung hat?
Aikido ist:
- eine moderne, japanische Kampfkunst, in ihrer Art nicht konfrontativ, sondern lenkend.
- Körperkraft ist gegenüber Genauigkeit, Beweglichkeit und Konzentration zweitrangig. Das Ziel ist, die Energie des Angreifers aufzunehmen oder die Bewegung vorbeizulassen und nicht zu abzublocken.
- Im Aikido werden Hebel-, Halte- und Wurftechniken geübt. Darüber hinaus gibt es Übungen mit Stock und Schwert.
- Die Trainingsatmosphäre ist von Zusammenarbeit, gegenseitigem Respekt und viel Spaß geprägt J.
- Wir tragen den traditionellen japanischen Gi und Hakama.
- Da es im Aikido nicht auf körperliche Stärke und Größe ankommt, ist Aikido gut geeignet für Jung und Alt, männlich und weiblich.
- Anstatt den Geist einer wettbewerbsorientierten Aggression zu fördern, betont Aikido Deeskalation, Gewaltfreiheit und eine friedliche Konfliktlösung.
- Aikido unterstützt uns, einen harmonischen Weg im Umgang mit Konflikten einzunehmen, nicht nur in der Aikido-Praxis, sondern auch im Alltag. Stress im beruflichen und privaten Leben wird als Gelegenheit zu persönlichem Wachstum und Entwicklung von Mitgefühl, Disziplin und Vertrauen gesehen.
- Beim Üben von Aikido gibt es keine Gegner. Insofern gibt es im Aikido auch keine Wettkämpfe.
- Auf der Matte treffen sich Student*innen, Führungskräfte, Professoren, Unternehmer, Rentner und viele andere und unterstützen sich gegenseitig beim Lernen von Aikido.
Itto-den-Shinki-Toho ist:
- eine japanische Schwertkunsttechnik, die von Michael Daishiro Nakajima (http://www.shinki-toho.de/de/Shinki-Toho.php) neu aufgebaut wurde. Sie beruht auf den Prinzipien der Samurai und Schwertkunst Itto-ryu aus dem 16. Jahrhundert.
- Die Faszination eines Zweikampfs mit dem Schwert kann gefahrlos erlebt werden. Dem Begründer geht es um „die Verdichtung der Seele bzw. des Ki bei der Schwertführung“.
- Der Grundgedanke des Umgangs mit dem Schwert besteht darin, dass das Schwert aufgrund seines Eigengewichts schneidet und von den Händen lediglich in der Bahn gehalten und geführt wird. Die Schwertführung ist kraftvoll und gleichzeitig von Lockerheit bestimmt.
- Der Schwerpunkt der japanischen Schwertbeherrschung liegt auf Schnelligkeit und Präzision, nicht auf Kraft und Ausdauer. Im Regelfall entscheidet die erste Reaktion auf den Angriffs-Schnitt, -Stich oder -Stoß - ausdauernde Kämpfe, wie häufig in Filmen zu sehen, sind eine reine Erfindung der Filmindustrie.
- Allen Zielen übergeordnet ist das Ziel der Schwertlosigkeit. Sie ist zu erreichen, wenn es gelungen ist, das Schwert (Langschwert, Kurzschwert, Messer) zu beherrschen.
- Die Essenz ist (gemäß einer Schrift über den Schwertkampf aus dem 17. Jahrhundert), den Schwertkampf nicht nach festen Regeln auszutragen, sondern immer der Situation angemessen zu handeln.
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